Verbände der sozialen Unterstützung, Freunde nur durch das Internet bekannt, und gesundheitsbezogene Lebensqualität mit Internet Gaming Disorder in der Jugend (2017)

Cyberpsychol Behav Soc Netw. 2017 Jul;20(7):436-441. doi: 10.1089/cyber.2016.0535.

Wartberg1, Kriston L2, Kammerl R3.

Abstrakt

Internet Gaming Disorder (IGD) wurde in die aktuelle Ausgabe des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders – Fifth Edition (DSM-5) aufgenommen. In der vorliegenden Studie wurde erstmals der Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung, nur über das Internet bekannten Freunden, gesundheitsbezogener Lebensqualität und IGD im Jugendalter untersucht. Hierzu wurden 1,095 Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren mit einem standardisierten Fragebogen zu IGD, selbstempfundener sozialer Unterstützung, Anteil der nur über das Internet bekannten Freunde und gesundheitsbezogener Lebensqualität befragt. Die Autoren führten ungepaarte t-Tests, einen Chi-Quadrat-Test sowie Korrelations- und logistische Regressionsanalysen durch. Den statistischen Analysen zufolge berichteten Jugendliche mit IGD im Vergleich zur Gruppe ohne IGD über eine geringere selbst wahrgenommene soziale Unterstützung, mehr Freunde, die nur über das Internet bekannt waren, und eine geringere gesundheitsbezogene Lebensqualität. Sowohl in bivariaten als auch in multivariaten logistischen Regressionsmodellen wurden statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen IGD und männlichem Geschlecht, ein höherer Anteil an Freunden, die nur über das Internet bekannt sind, und eine geringere gesundheitsbezogene Lebensqualität festgestellt (multivariates Modell: Nagelkerkes R2 = 0.37) wurden aufgedeckt. Eine geringere selbst wahrgenommene soziale Unterstützung stand nur im bivariaten Modell mit IGD in Zusammenhang. Zusammenfassend scheinen Lebensqualität und soziale Aspekte wichtige Faktoren für IGD im Jugendalter zu sein und sollten daher in weitere (Längsschnitt-)Studien einbezogen werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Umfrage können Ansatzpunkte für die Entwicklung von Präventions- und Interventionsprogrammen für von IGD betroffene Jugendliche liefern.

KEYWORDS: Internet-Gaming-Störung; Internetsucht; Jugend; Freund; Freund; Lebensqualität; Sozialhilfe

PMID: 28715266

DOI: 10.1089 / cyber.2016.0535