Zwanghaftes Sexualverhalten und Dysregulation der Emotionen (2019)

Sex Med Rev. 2019 Dec 5. pii: S2050-0521 (19) 30103-9. doi: 10.1016 / j.sxmr.2019.10.003.

Lew-Starowicz M1, Lewczuk K2, Nowakowska ich3, Kraus S4, Gola M5.

Abstrakt

EINFÜHRUNG:

Eine Dysregulation der Emotionen (DE) tritt häufig bei Personen auf, die an zwanghaftem Sexualverhalten (CSB) leiden, und stellt ein entscheidendes Element ihrer häufigen Komorbiditäten wie Stimmungs-, Angst- und Substanzstörungen dar.

AIM:

Untersuchung der Verbindungen zwischen CSB und DE.

METHODEN:

Eine Überprüfung der einschlägigen Literatur zu CSB und DE wurde unter Verwendung von EBSCO-, PubMed- und Google Scholar-Datenbanken durchgeführt.

Hauptausgangsmessung:

DE-Muster wurden als gemeinsames klinisches Merkmal, zugrunde liegende Mechanismen sowie als Ziel für psychologische und pharmakologische Interventionen bei CSB bewertet.

ERGEBNISSE:

Über verschiedene Konzeptualisierungen von CSB hinweg ist DE das Kernelement eines Versagens, mit sexuellen Impulsen, Gedanken, Trieben oder daraus resultierenden unkontrollierten sexuellen Verhaltensweisen umzugehen. DE kann zum Auftreten von CSB beitragen, während bei Personen, die von dieser Erkrankung betroffen sind, sexuelle Erregung und Freisetzung eine einfachere / erlernte (jedoch unkontrollierte und zu negativen Konsequenzen führende) Möglichkeit sind, mit negativen Stimmungszuständen umzugehen. CSB kann eine trügerische Form der Selbstregulierung darstellen. Erfahrungen mit sexuellem Kindesmissbrauch und unsicheren Bindungsmustern gelten als Risikofaktoren für CSB (wahrscheinlich durch DE vermittelt), erfordern jedoch weitere Untersuchungen. DE ist auch positiv mit der Schwere der CSB-Symptome assoziiert. Es wurde berichtet, dass pharmakologische Behandlungen, die die Stimmungsregulation, Angstzustände, Impulsivität und Regulierung innerhalb des Belohnungssystems des Gehirns beeinflussen, Menschen mit CSB helfen, ihre sexuellen Bedürfnisse und ihr Verhalten besser zu kontrollieren. Die verfügbaren Daten sind jedoch rar und es sind leistungsfähige randomisierte kontrollierte Studien erforderlich, um diese Beobachtungen zu stützen. Obwohl die Verbesserung der emotionalen Selbstregulation als wichtiger Heilungsfaktor bei der Behandlung angesehen wird, muss der Nutzen bei CSB-spezifischen psychologischen Therapien weiter untersucht werden.

FAZIT:

DE ist ein Kernsymptom einer zwanghaften sexuellen Verhaltensstörung und damit verbundener Komorbiditäten sowie ein prädisponierender Faktor für die Entwicklung einer zwanghaften sexuellen Verhaltensstörung. Die Behandlung von DE kann Patienten mit CSB bessere Behandlungsergebnisse ermöglichen.

KEYWORDS: Zwanghaftes sexuelles Verhalten; Dysregulation der Emotionen; Emotionale Regulation; Emotionale Selbstkontrolle; Hypersexualität

PMID: 31813820

DOI: 10.1016 / j.sxmr.2019.10.003