Untersuchung von Dopamin- und Glukokortikoid-Systemen als Mechanismen der Anhedonie (2018)

Psychopharmakologie (Berl). 2018 22. doi: 10.1007 / s00213-018-5007-4.

Lamontagne SJ1, Melendez SI1, Olmstead MC2,3.

Abstrakt

Begründung:

Anhedonia, ein Defizit bei der Belohnungsverarbeitung, ist ein Endo-Phänotyp mehrerer neuropsychiatrischer Erkrankungen. Trotz der Prävalenz und der schwächenden Wirkungen fehlt es an Behandlungen für Anhedonie, vor allem, weil die zugrunde liegenden Mechanismen nur unzureichend verstanden werden. Dopamin (DA) wurde durch seine Rolle beim belohnungsbezogenen Lernen in Anhedonien verwickelt. Glukokortikoidsysteme können auch daran beteiligt sein, dass Anhedonien oft chronischer Stress vorausgeht.

ZIEL:

Diese Studie untersuchte DA- und Glucocorticoid-Systeme in Anhedonien unter Verwendung einer Rattenversion der probabilistischen Belohnungsaufgabe (PRT).

METHODEN:

Erwachsene männliche Wistar-Ratten wurden an der PRT trainiert und anschließend getestet: (1) Aktivierung oder Hemmung der durch Amphetamin (AMPH) - oder Pramipexol (PRAMI) -Injektionen induzierten DA-Aktivität, (2) chronischer leichter Stress (CMS) oder (3) Aktivierung des Glukokortikoidsystems (Dexamethason (DEX)) oder Hemmung (Mifepriston (MIFE)).

ERGEBNISSE:

AMPH nahm zu und PRAMI verringerte die Antwortorientierung, was auf eine verbesserte bzw. verringerte Reaktionsfähigkeit der Belohnung mit DA-Agonismus bzw. -Antagonismus hinweist. CMS reduzierte den Response-Bias jedoch nur bei einer Subpopulation von Ratten. DEX verringerte auch die Reaktionstendenz, was darauf hindeutet, dass Glucocorticoidprozesse zu Anhedonie beitragen, obwohl die Glucocorticoidhemmung (MIFE) keine Wirkung hatte. Keine der Manipulationen veränderte die Fähigkeit, belohnungspaare Reize zu erkennen und darauf zu reagieren.

FAZIT:

Diese Ergebnisse bestätigen die Rolle von DA in Anhedonia und verdeutlichen den Beitrag des Glucocorticoid-Systems zu diesem Effekt. Darüber hinaus kann chronischer Stress die normale DA-Funktion beeinträchtigen, was bei einigen Tieren zu einem beeinträchtigten belohnungsbezogenen Lernen führen kann. Diese Erkenntnisse können die zukünftige Behandlung von Anhedonien durch das Ansprechen von DA- und Glucocorticoid-Systemen sowie eine mögliche Interaktion zwischen den beiden beeinflussen.

KEYWORDS: CMS; Depression; MDD; Belohnung; Stress

PMID: 30136143

DOI: 10.1007/s00213-018-5007-4