Aufmerksamkeitsverzerrung, „coole“ und „heiße“ Exekutivfunktionen bei adipösen Patienten: Rollen des Body-Mass-Index, Binge-Eating und Essstil (2019)

J Clin Psychopharmacol. 2019 Mar/Apr;39(2):145-152. doi: 10.1097/JCP.0000000000001016.

Fang CT, Chen VC, Ma HT1, Chao HH2, Ho MC, Gossop M3.

Abstrakt

Zweck / Hintergrund:

Fettleibigkeit gilt als wichtiger Risikofaktor für viele chronische Krankheiten und ist ein wichtiges Gesundheitsproblem. Die aktuelle Studie untersuchte die Aufmerksamkeitsneigung gegenüber Nahrungsmitteln und die „kühlen“ (hemmende Kontrolle und mentale Flexibilität) und „heißen“ (affektive Entscheidungsfindung) Exekutivfunktionen (EF) bei adipösen Patienten, die sich auf eine bariatrische Operation vorbereiten. Zusätzlich zum Body Mass Index (BMI) untersuchte diese Studie die Auswirkungen der Binge-Eating-Tendenz und der Essstile.

METHODEN:

Die Studienpopulation umfasste 21 krankhaft fettleibige Patienten, die sich auf eine bariatrische Operation vorbereiteten (BMI ≥ 30 kg / m), und 21 Kontrollen mit normalem Gewicht (24 kg / m> BMI ≥ 18.5 kg / m). Die Visual Probe-Aufgabe wurde eingeführt, um die Aufmerksamkeitsneigung gegenüber lebensmittelbezogenen Hinweisen zu untersuchen. Die Stop-Signal-Aufgabe und der Color Trails-Test wurden verwendet, um die inhibitorische Kontrolle bzw. die mentale Flexibilität zu bewerten. Die Iowa Gambling Task wurde durchgeführt, um die affektive Entscheidungsfindung zu bewerten.

ERGEBNISSE:

(1) Die adipösen Patienten zeigten schlechtere Leistungen bei kühlen EFs (für Color Trails Test, P = 0.016, Î · p = 0.136; für Stop-Signal Task, P = 0.049, Î · p = 0.093) und heißen EF (für Iowa) Gambling Task, normale Kontrollen zeigten eine verbesserte Leistung, P = 0.012, Î · p = 0.077, aber adipöse Patienten zeigten diesen Fortschritt nicht, P = 0.111, Î · p = 0.089) im Vergleich zu den normalen Kontrollen; (2) -Teilnehmer mit geringer Neigung zu Essattacken hatten bei 2000-Millisekunden größere Aufmerksamkeitsverzerrungen als bei 200-Millisekunden bei lebensmittelbezogenen Hinweisen (P = 0.003, Î · p = 0.363); und (3) niedrig zurückhaltende Teilnehmer zeigten im Vergleich zur hoch zurückhaltenden Gruppe (P = 0.009, Î · p = 0.158) eine aufmerksame Neigung zu kalorienarmen Nahrungsmitteln.

FAZIT:

Die aktuelle Studie trägt zur Entwicklung eines anderen therapeutischen Schwerpunkts bei adipösen Patienten und Essattacken bei.

PMID: 30742591

DOI: 10.1097 / JCP.0000000000001016