Esssucht unter sexuellen Minderheiten (2018)

Appetit. 2018 Jan 1; 120: 16-22. doi: 10.1016 / j.appet.2017.08.019.

Rainey JC1, Furman CR1, Gearhardt AN2.

Abstrakt

Obwohl sexuelle Minderheiten einen kleinen Teil der Allgemeinbevölkerung ausmachen, wurde bei dieser Gruppe ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung verschiedener Pathologien, einschließlich Substanzkonsum und Essstörungen, beobachtet. Untersuchungen legen nahe, dass Lebensmittel mit hohem Fett- und raffinierten Kohlenhydratgehalt eine Suchtreaktion auslösen können, insbesondere bei Risikopersonen. Folglich ist die Nahrungssucht mit einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit, ernährungsbedingte Krankheiten und psychische Belastungen verbunden. Es gibt jedoch nur begrenzte Untersuchungen darüber, ob die Nahrungssucht wie der Substanzkonsum bei sexuellen Minderheiten erhöht sein kann und ob Selbstmitgefühl ein Schutzfaktor sein kann. Die aktuelle Studie zielt daher darauf ab zu testen, ob die Nahrungssucht bei sexuellen Minderheiten (im Vergleich zu Heterosexuellen) erhöht ist und ob Diskriminierung und Selbstmitgefühl mit der Nahrungssucht bei sexuellen Minderheiten zusammenhängen können. In einer Gemeinschaftsstichprobe von 356 Teilnehmern (43.3% sexuelle Minderheit) hatten sexuelle Minderheiten fast doppelt so häufig eine Nahrungsmittelsucht (16.9%) wie Heterosexuelle (8.9%). Außerdem hatten sexuelle Minderheiten im Durchschnitt mehr Symptome einer Nahrungsmittelsucht (M = 2.73, SD = 1.76) als Heterosexuelle (M = 1.95, SD = 1.59). Bei sexuellen Minderheiten war heterosexistische Belästigung mit einer erhöhten Nahrungssucht verbunden, während Selbstmitgefühl ein schützender Faktor zu sein schien. Weitere Forschungen müssen die Unterschiede zwischen den Gruppen zwischen sexuellen Minderheiten untersuchen, um eine bessere Behandlung und Interventionen bei der Nahrungssucht zu erreichen.

KEYWORDS: Bisexuell; Diskriminierung; Nahrungsmittelsucht; Fröhlich; Lesbian; Selbstmitleid

PMID: 28830721

DOI: 10.1016 / j.appet.2017.08.019