Wirkungen von Disulfiram auf das Wahlverhalten bei einer Spielaufgabe von Nagetieren: Assoziation mit Katecholaminspiegeln (2018)

Psychopharmakologie (Berl). 2018 235 (1): 23-35. doi: 10.1007 / s00213-017-4744-0. Epub 2017 Oktober 30.

Di Ciano P1, Manvich DF2, Pushparaj A1, Gappasov A1, Heß EJ3, Weinshenker2, Le Foll B4,5,6,7,8,9,10.

Abstrakt

Begründung:

Glücksspielstörung ist ein wachsendes gesellschaftliches Problem, wie durch seine jüngste Einstufung als Suchtkrankheit in der DSM-5 erkannt. Fallberichte haben gezeigt, dass Disulfiram das Glücksspielverhalten beim Menschen reduziert.

ZIELE:

Der Zweck der vorliegenden Studie war es, zu bestimmen, ob Disulfiram die Leistung bei einer Rattenspielaufgabe, eine Nagetierversion der Iowa Glücksspielaufgabe bei Menschen beeinflusst, und ob irgendwelche Veränderungen mit Veränderungen der Dopamin- und / oder Noradrenalinspiegel assoziiert waren.

METHODEN:

Den Ratten wurde Disulfiram vor dem Testen der Rattenglücksspielaufgabe oder vor der Analyse der Dopamin- oder Norepinephrinspiegel in Gehirnhomogenaten verabreicht. Ratten in der Verhaltensaufgabe wurden in zwei Untergruppen unterteilt (optimal vs. suboptimal), basierend auf ihren Basiswerten der Leistung in der Rattenspielaufgabe. Ratten in der optimalen Gruppe wählten die vorteilhafte Strategie mehr, und Ratten in der suboptimalen Gruppe (eine Parallele zu problematischem Glücksspiel) wählten die nachteilige Strategie mehr. Ratten wurden vor der neurochemischen Analyse nicht in optimale oder suboptimale Gruppen unterteilt.

ERGEBNISSE:

Disulfiram, das 2 Stunden, jedoch nicht 30 Minuten vor der Aufgabe verabreicht wurde, verbesserte dosisabhängig das Auswahlverhalten bei Ratten mit einer anfänglich nachteiligen "spielähnlichen" Strategie, ohne jedoch Auswirkungen auf die Ratten zu haben, die eine vorteilhafte Strategie anwenden. Die Verhaltenseffekte von Disulfiram waren mit einem Anstieg des striatalen Dopamins und einem verringerten striatalen Noradrenalin verbunden.

FAZIT:

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass kombinierte Maßnahmen auf Dopamin und Noradrenalin eine nützliche Behandlung für Glücksspielstörungen sein können.

KEYWORDS: Antabuse; Dopamin; Glücksspiel; Noradrenalin

PMID: 29085979

PMCID: PMC5750121

DOI: 10.1007/s00213-017-4744-0