Neuronale Korrelate der kognitiven Kontrolle bei Glücksspielstörungen: eine systematische Übersicht über fMRT-Studien (2017)

Neurosci Biobehav Rev. 2017 26, 78: 104-116. doi: 10.1016 / j.neubiorev.2017.04.025.

Moccia L1, Pettorruso M1, De Crescenzo F1, De Risio L1, di Nuzzo L2, Martinotti G3, Bifone A4, Janiri L1, Di Nicola M5.

Abstrakt

Verminderte kognitive Kontrolle über den Drang, sich an Glücksspielen zu beteiligen, ist ein Kernmerkmal von Gambling Disorder (GD). Die kognitive Kontrolle kann in mehrere kognitive Teilprozesse differenziert werden, die für die klinische Phänomenologie der GD von zentraler Bedeutung sind, z. B. die Hemmung der Reaktion, die Konfliktüberwachung, die Entscheidungsfindung und die kognitive Flexibilität. Dieser Artikel zielt darauf ab, fMRI-Studien systematisch zu überprüfen, die die neuronalen Mechanismen untersucht haben, die der verminderten kognitiven Kontrolle in GD zugrunde liegen. Wir führten eine umfassende Literaturrecherche durch und sammelten neuropsychologische und bildgebende Daten zur Untersuchung der kognitiven Kontrolle bei GD. Wir haben insgesamt 14-Studien mit 499-Personen eingeschlossen. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine beeinträchtigte Aktivität im präfrontalen Kortex für eine verminderte kognitive Kontrolle bei GD verantwortlich sein könnte, was zum fortschreitenden Verlust der Kontrolle über Glücksspieldränge beiträgt. Orbitale und ventromediale Areale scheinen unter den präfrontalen Regionen eine mögliche Verbindung von sensorischer Integration, wertbasierter Entscheidungsfindung und emotionaler Verarbeitung zu sein und somit sowohl zu motivationalen als auch affektiven Aspekten der kognitiven Kontrolle beizutragen. Schließlich diskutierten wir mögliche therapeutische Ansätze zur Wiederherstellung der kognitiven Kontrolle in GD, einschließlich pharmakologischen und Hirnstimulation Behandlungen.

KEYWORDS:

Affektive Verarbeitung; Kognitive Flexibilität; Konfliktüberwachung; Verzögerung Diskontierung; Impulsivität; Iowa Glücksspielaufgabe; Orbitofrontaler Kortex; Pathologisches Glücksspiel; Präfrontaler Kortex; Response-Hemmung; Umkehrlernen; Transkranielle Magnetstimulation; Wertbasierte Entscheidungsfindung