Fehlanpassungsfolgen einer wiederholten zeitweiligen Exposition gegenüber Unsicherheit (2020)

Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatrie. 2020, 20. April; 99: 109864. doi: 10.1016 / j.pnpbp.2020.109864. Epub 2020 Jan 15.

Mascia P.1, Wang Q1, Brown J1, Nesbitt KM2, Kennedy RT3, Vezina P4.

Abstrakt

Kürzlich berichteten wir, dass Nucleus Accumbens (NAcc) -Dopamin (DA) die Unsicherheit während der Reaktion des Operanten auf kalorienfreies Saccharin verfolgt. Wir haben auch gezeigt, dass eine wiederholte intermittierende Exposition gegenüber dieser Unsicherheit, wie die Exposition gegenüber Drogenmissbrauch, zu einer Sensibilisierung der lokomotorischen und NAcc-DA-Wirkungen von Amphetamin führt und die anschließende Selbstverabreichung des Arzneimittels fördert. Hier überprüfen wir diese Ergebnisse zusammen mit anderen, die zeigen, dass die NAcc-Glutamat-Signalübertragung in ähnlicher Weise von Unsicherheit beeinflusst wird. Extrazelluläre Glutamatspiegel an dieser Stelle verfolgen auch die Unsicherheit bei einer Aufgabe, bei der das Nasenstochern nach Saccharin nach einem eskalierenden Verstärkungsplan mit variablem Verhältnis mit einer zunehmend zunehmenden Varianz zwischen der Leistung des Operanten und der Auszahlung verbunden ist. Darüber hinaus geht ein sensibilisiertes Verhalten, das auf und für Amphetamin reagiert, nachdem es Unsicherheit ausgesetzt wurde, mit erhöhten Ca-Spiegeln einher2+/ Calmodulin-abhängige Phosphorylierung von Proteinkinase II (CaMKII) und Proteinkinase C (PKC) sowie veränderte Proteinspiegel des Transkriptionsfaktors ∆FosB (erhöht) und des Glutamattransporters 1 (GLT1; verringert) in NAcc-Geweben. Insbesondere reguliert die Phosphorylierung durch CaMKII und PKC den Handel mit und die Funktion von AMPA-Rezeptoren an dieser Stelle, ist nach Exposition mit Psychostimulanzien erhöht und für die Expression einer verstärkten Einnahme von Arzneimitteln erforderlich. Erhöhte ∆FosB- und verringerte GLT1-Spiegel werden nach Exposition mit Psychostimulanzien beobachtet, sind mit einem erhöhten Drogenkonsum und -suchen verbunden und modulieren bekanntermaßen die AMPA-Rezeptoren bzw. die extrazellulären Glutamatspiegel. Diese Anpassungen der Glutamatübertragung sowie die bei DA nach wiederholter intermittierender Exposition gegenüber Unsicherheit beobachteten Anpassungen ähneln denen, die durch die Exposition gegenüber missbrauchten Arzneimitteln hervorgerufen werden. Zusammen weisen sie auf die Rekrutierung von DA- und Glutamat-Signalwegen im NAcc sowohl bei Drogen- als auch bei Verhaltensabhängigkeiten hin. Da Unsicherheit bei Glücksspielen von zentraler Bedeutung ist, sind diese Ergebnisse von besonderer Bedeutung für Glücksspielstörungen, von denen bekannt ist, dass sie eine Komorbidität mit Drogenmissbrauch aufweisen.

KEYWORDS: Amphetamin; Dopamin; Glücksspiel; Glutamat; Sensibilisierung; Unsicherheit

PMID: 31952958

DOI: 10.1016 / j.pnpbp.2020.109864