Mechanismen und Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten mit besonderem Schwerpunkt auf Internet- und Nahrungssucht.

Alkohol Alkohol. 2014 September; 49 Suppl 1: i1-i2. doi: 10.1093 / alcalc / agu051.5.

Potenza MN.

Abstrakt

HINTERGRUND:

Inwieweit übermäßiges Engagement in nicht substanzbezogenen Verhaltensweisen möglicherweise Süchte auslösen kann, wurde diskutiert. Die jüngste Klassifizierung der Glücksspielstörung zusammen mit Störungen des Substanzgebrauchs in DSM-5 basierte auf Ähnlichkeiten zwischen den Störungen und verleiht dem Konzept der Nicht-Substanz- oder Verhaltenssucht zusätzliche Glaubwürdigkeit.

METHODEN:

Es werden Daten aus Studien zu den biologischen Grundlagen von Störungen des Substanzgebrauchs und Nicht-Substanzgebrauchs präsentiert, die übermäßige Muster von Glücksspielen, Essen, Internetnutzung, Sex und anderen Verhaltensweisen beinhalten. Daten aus randomisierten klinischen Studien werden präsentiert.

ERGEBNISSE:

Die Glücksspielstörung ist wohl die am besten untersuchte Verhaltensabhängigkeit. Die Daten weisen auf mehrere Ähnlichkeiten sowie Unterschiede zwischen Glücksspielstörungen und Störungen des Substanzgebrauchs hin. Es gibt eine beträchtliche Debatte darüber, ob Adipositas bei anderen Essstörungen am besten in einem Suchtrahmen berücksichtigt werden kann. Die Daten lassen auf besondere Ähnlichkeiten zwischen Glücksspiel, Substanzgebrauch und Essstörungen schließen. Zwar liegen weniger Daten für übermäßiges Engagement in anderen Verhaltensweisen (Internetnutzung, Sex) vor, aber neue Daten deuten auf Ähnlichkeiten mit Störungen des Substanzgebrauchs hin. Angesichts der biologischen Ähnlichkeiten stellt sich die Frage, ob sich Verhaltenstherapien und pharmakologische Behandlungen, die bei der Behandlung von Substanzabhängigkeiten wirksam sind, bei der Behandlung von Verhaltensabhängigkeiten als hilfreich erweisen können, wobei die Daten kognitive Verhaltenstherapien sowie opioidergische und glutamaterale Mittel unterstützen.

FAZIT:

Ein besseres Verständnis der biologischen Faktoren, die Verhaltensabhängigkeiten zugrunde liegen, entwickelt sich, und dieses Verständnis sollte zu einer größeren Verfügbarkeit validierter Therapien führen.

© Der Autor 2014. Ärztekammer für Alkohol und Oxford University Press. Alle Rechte vorbehalten.