Prävalenz pathologischer Internetnutzung in einer repräsentativen deutschen Stichprobe von Jugendlichen: Ergebnisse einer Latentprofilanalyse (2014)

Psychopathologie. 2014 Oktober 22.

Wartberg1, Kriston L, Kammerl R, Petersen KU, Thomasius R.

Abstrakt

Hintergrund: Die pathologische Internetnutzung gewinnt in mehreren Industrienationen zunehmend an Bedeutung.

Probenahme und Methoden: Wir haben eine repräsentative deutsche Quotenstichprobe von 1,723-Jugendlichen (Alter 14-17 Jahre) und 1-Betreuungspersonen jeweils befragt. Wir haben eine latente Profilanalyse durchgeführt, um eine Hochrisikogruppe für die pathologische Internetnutzung zu identifizieren.

Ergebnisse: Insgesamt bildeten 3.2% der Stichprobe eine Profilgruppe mit pathologischer Internetnutzung. Im Gegensatz zu anderen veröffentlichten Studien wurden die Ergebnisse der Analyse des latenten Profils nicht nur durch Selbsteinschätzungen der Jugendlichen, sondern auch durch externe Bewertungen der Pflegekräfte verifiziert. Zusätzlich zu der pathologischen Internetnutzung zeigte die Hochrisikogruppe niedrigere Niveaus der Familienfunktion und Lebenszufriedenheit sowie mehr Probleme bei familiären Interaktionen.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigten eine erhebliche Prävalenz pathologischer Internetnutzung bei Jugendlichen und unterstrichen die Notwendigkeit präventiver und therapeutischer Ansätze.