Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirkung von Internet-Spielstörungen auf die Gehirnfunktionen: Evidenz aus Ruhezustand-fMRI (2018)

Neurosci Lett. 2018. Dezember 26. pii: S0304-3940(18)30889-9. doi: 10.1016/j.neulet.2018.12.038.

Wang M1, Hu Y2, Wang Z1, Du X3, Dong G4.

Abstrakt

ZIEL:

Studien haben gezeigt, dass Männer häufiger von Internet-Gaming-Störungen (IGD) betroffen sind als Frauen. Ziel dieser Studie war es, den Geschlechtsunterschied auf die Wirkung von IGD im Ruhezustand des Gehirns zu untersuchen.

METHODEN:

fMRT-Daten im Ruhezustand wurden von 58 Freizeitnutzern von Internetspielen (RGU, männlich = 29) und 46 IGD-Probanden (männlich = 23) gesammelt. Zur Berechnung des Gruppenunterschieds zwischen den Probanden wurde die regionale Homogenität (ReHo) verwendet. Eine Zwei-Wege-ANOVA wurde verwendet, um die IGD-Interaktionen nach Geschlecht zu untersuchen. Es wurden auch Korrelationen zwischen der Suchtschwere und den ReHo-Werten berechnet.

ERGEBNISSE:

Es wurden signifikante geschlechtsspezifische Interaktionen im Zusammenhang mit den Gehirnmerkmalen im rechten hinteren Cingulat (rPCC), im linken mittleren Gyrus occipitalis (lMOG), im rechten mittleren Gyrus temporalis (rMTG) und im rechten Gyrus postcentralis (rPG) festgestellt. Eine Post-hoc-Analyse ergab, dass männliche IGD im Vergleich zu gleichgeschlechtlichen RGUs einen verringerten ReHo im rPCC aufwiesen und dass der ReHo im rPCC auch negativ mit den Ergebnissen des Internet-Suchttests (IAT) für männliche Probanden assoziiert war. Darüber hinaus zeigten männliche IGDs im Vergleich zu gleichgeschlechtlichen RGUs sowohl bei lMOG als auch bei rMTG einen erhöhten ReHo, bei weiblichen jedoch einen verringerten ReHo.

FAZIT:

Geschlechtsunterschiede wurden in Gehirnregionen beobachtet, die für die exekutive Kontrolle sowie die visuelle und auditive Wahrnehmung verantwortlich sind. Diese Geschlechtsunterschiede sollten in zukünftigen Studien und der Behandlung von IGD berücksichtigt werden.

SCHLÜSSELWÖRTER: Internet-Gaming-Störung; funktionellen Magnetresonanztomographie; Nutzer von Freizeit-Internetspielen; regionale Homogenität; Geschlechtsunterschiede

PMID: 30593873

DOI: 10.1016 / j.neulet.2018.12.038