Strukturelle Gehirnveränderungen bei jungen Männern, die von Videospielen abhängig sind (2020)

Gehirn Cogn. 2020, 15. Januar; 139: 105518. doi: 10.1016 / j.bandc.2020.105518.

Mohammadi B.1, Szycik GR2, Te Wildt B.3, Heldmann M.4, Samii A.5, Münte TF4.

Abstrakt

Übermäßiges Videospielen hat eine Reihe von psychologischen und sozialen Konsequenzen. In dieser Studie haben wir mögliche Veränderungen der grauen und weißen Substanz untersucht und gefragt, ob diese Veränderungen mit psychologischen Maßnahmen zusammenhängen. Zwanzig Spieler mit gewalttätigen Videospielen (durchschnittliche tägliche Spielzeit 4.7 Stunden) und altersentsprechenden Kontrollen wurden einer Reihe von Fragebögen unterzogen, in denen Aggression, Empathie, Feindseligkeit, Internetsucht und psychisches Wohlbefinden bewertet wurden. Diffusionstensor- und 3D-T1-gewichtete MR-Bilder wurden erhalten, um Änderungen der grauen (mittels voxelbasierter Morphometrie) und weißen (mittels traktbasierter räumlicher Statistik) Materieänderungen zu untersuchen. Es wurden weit verbreitete Regionen mit verringerter grauer Substanz in den Spielern gefunden, aber keine Region zeigte eine erhöhte Intensität der grauen Substanz. Die Dichte der grauen Substanz zeigte unter anderem eine negative Korrelation mit der Gesamtspieldauer in Jahren im rechten hinteren cingulären Gyrus, im linken prä- und postzentralen Gyrus und im rechten Thalamus. Darüber hinaus war die fraktionierte Anisotropie, ein Marker für die Struktur der weißen Substanz, im linken und rechten Cingulum der Spieler verringert. Sowohl Veränderungen der grauen als auch der weißen Substanz korrelierten mit Maßstäben für Aggression, Feindseligkeit, Selbstwertgefühl und dem Grad der Internetabhängigkeit. Diese Studie zeigt somit tiefgreifende Veränderungen der Gehirnstruktur als Funktion des übermäßigen Spielens gewalttätiger Videospiele.

SCHLÜSSELWÖRTER: Diffusionstensor-Bildgebung; Graue Substanz; Internetsucht; Videospielsucht; Voxelbasierte Morphometrie; Weiße Substanz

PMID: 31954233

DOI: 10.1016 / j.bandc.2020.105518