Übergänge bei problematischer Internetnutzung: Eine einjährige Längsschnittstudie an Jungen (2019)

Psychiatrie Investigieren. 2019 Jun;16(6):433-442. doi: 10.30773/pi.2019.04.02.1.

Choi BY1, Huh S2, Kim DJ3, Suh SW1, Lee SK4,5, Potenza MN5,6,7.

Abstrakt

ZIEL:

Längsschnittstudien können dazu beitragen, die mit der problematischen Internetnutzung (PIU) verbundenen Faktoren aufzuklären. Es wurden jedoch nur wenige prospektive Untersuchungen zu diesem Thema durchgeführt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die PIU bei Kindern / Jugendlichen prospektiv zu untersuchen und mögliche Risikofaktoren für Übergänge im PIU-Schweregrad zu identifizieren.

METHODEN:

Die 650-Mittelschüler wurden zu zwei Zeitpunkten im Abstand von einem Jahr befragt und anhand der Internet-Suchtanfälligkeitsskala für Jugendliche (KS-II) und anderer psychologischer Merkmale auf PIU bewertet.

ERGEBNISSE:

Wir fanden heraus, dass 15.3% zu Studienbeginn und 12.4% nach einem Jahr die Kriterien für eine Risiko- / Hochrisiko-PIU (ARHRPIU) erfüllten. Sowohl die persistierende ARHRPIU- als auch die aufstrebende ARHRPIU-Gruppe zeigten eine stärkere depressive, motorische und Smartphone-Sucht-Tendenz als die remittierende ARHRPIU-Gruppe oder die persistierende Niedrigrisikogruppe. Darüber hinaus stellten wir fest, dass Personen mit einem höheren ADHS-Wert (ADHS = Hyperkinetic Attention Deficit / Hyperactivity Disorder) mit geringerer Wahrscheinlichkeit an ARHRPIU erkranken und Personen mit einer höheren ADHS-bedingten kognitiven Dysfunktion und weniger Tagen ohne Internet-Spiele mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Entstehung von ARHRPIU zu demonstrieren.

FAZIT:

Die vorliegenden Ergebnisse stützen frühere Studien dahingehend, dass spezifische negative Gesundheitsmerkmale mit Übergängen bei ARHRPIU verbunden sind. Darüber hinaus deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass eine Intervention erforderlich ist und möglicherweise am besten auf bestimmte Gruppen von Jugendlichen ausgerichtet ist.

KEYWORDS: Jugendliche; Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen; Internetsucht; Problematische Internetnutzung

PMID: 31247702

DOI: 10.30773 / pi.2019.04.02.1