Implizite versus explizite Maßnahmen zur Emotionsverarbeitung bei Personen mit aggressiven Tendenzen und bei Personen, die Pornografie verwenden (2019)

Kunaharan, Sajeev

University of Newcastle Research Hochschulabschlussarbeit

Forschungsdoktorat - Doktor der Philosophie (PhD)

Beschreibung

Traditionelle klinische Praxis und Forschung in den Verhaltenswissenschaften stützen sich seit langem auf Umfragen und Fragebögen, um Einsicht in den inneren Affektzustand eines Menschen zu gewinnen. Obwohl angenommen wurde, dass diese subjektiven Daten ein umfassendes Verständnis der Gedanken, Gefühle und Emotionen eines Individuums liefern, haben neuere Forschungen gezeigt, dass viele mentale Prozesse und Verhaltensweisen ohne bewusste Einschätzung stattfinden. Das aktuelle Projekt zielte darauf ab, die Literatur zu den Unterschieden zwischen unbewussten und bewussten emotionsbezogenen Prozessen zu beleuchten, indem gezielt Personen in der normalen Bevölkerung betrachtet wurden, die sich selbst mit unterschiedlich aggressiven Tendenzen auszeichnen, und solche, die sich selbst als solche ausweisen Betrachten unterschiedlicher Mengen an Pornografie. Das aktuelle Projekt zielte auch darauf ab, zu bestimmen, ob die kontrollierte Exposition dieser Gruppen gegenüber gewalttätigen und pornografischen Bildern die bewussten und unbewussten affektiven Prozesse unterschiedlich moduliert. Um dies zu testen, verwendeten wir die simultane Erfassung von Elektroenzephalographie (EEG), Elektromyographie (EMG) mittels Startle Reflex Modulation (SRM) und Selbstberichtsdaten, während den Teilnehmern emotionale Bilder präsentiert wurden, die über die International Affective Picture System-Datenbank erfasst wurden (IAPS) über drei Aufnahmesitzungen. Die bewussten expliziten Reaktionen wurden über die Valenz- und Erregungsbewertungen für jedes der präsentierten Bilder bestimmt. Zusammenfassend zeigten die erhaltenen Ergebnisse ein Bild der unterschiedlich modulierten EEG-Aktivität vorwiegend an frontalen und parietalen Elektrodenstellen, die zu Studienbeginn zwischen hohen und niedrigen Aggressions- und Pornografiegruppen variierte und unabhängig von bewussten expliziten Reaktionen und SRM war. Darüber hinaus konnten wir die physiologischen ERP-Effekte des Einsatzes von hoher Pornografie nachahmen, indem gewalttätige und pornografische Bilder über mehrere Sitzungen hinweg nur selten Pornografie-Nutzern ausgesetzt wurden. Obwohl die ERP-Profile Unterschiede zwischen den Aufzeichnungssitzungen aufwiesen, blieben die expliziten Antworten konstant. Zusammenfassend liefern die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit einen Einblick in die Konfusion, sich einfach auf bewusste subjektive Methoden zu verlassen, um emotionale Affekte zu verstehen. Zusammengenommen liefern die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit Hinweise darauf, dass Kliniker und Forscher möglicherweise objektive Maßnahmen zusammen mit zuvor festgelegten subjektiven Kriterien einbeziehen müssen, um ein vollständiges Verständnis der emotionalen Beeinflussung bei Individuen angemessen zu bestimmen.

Betreff

Eventbezogene Potenziale (ERPs); Schreckreflexmodulation (SRM); Pornographie; Aggression; Elektroenzephalographie (EEG); Dissertation durch Veröffentlichung

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http://hdl.handle.net/1959.13/1395240

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Uon: 33837