Die neuropsychologischen Ergebnisse einer nicht tödlichen Strangulation bei häuslicher und sexueller Gewalt: Eine systematische Überprüfung

Helen Bichard, Christopher Byrne, Christopher WN Saville und Rudi Coetzer

Neuropsychologische Rehabilitation (im Rückblick)

Abstrakt

In diesem Artikel werden die neurologischen, kognitiven, psychologischen und Verhaltensergebnisse einer nicht tödlichen Strangulation untersucht und angesichts gemeinsamer physiologischer Mechanismen gefragt, ob die hypoxisch-ischämische Literatur als Proxy dienen kann. Es wurden 27 empirische, von Experten überprüfte Studien gefunden, die die Einschlusskriterien erfüllten. Zu den neurologischen Folgen gehörten Bewusstlosigkeit, die auf eine zumindest leicht erworbene Hirnverletzung, Schlaganfall, Krampfanfälle, motorische und sprachliche Störungen sowie Lähmungen hinweist. Zu den psychologischen Ergebnissen gehörten PTBS, Depressionen, Selbstmord und Dissoziation. Kognitive und Verhaltensfolgen wurden seltener beschrieben, umfassten jedoch Amnesie und Compliance. Insgesamt deuten die Hinweise auf eine Strangulation bei häuslicher Gewalt und sexuellen Übergriffen auf alle schwerwiegenden Folgen einer hypoxisch-ischämischen Verletzung hin, tragen jedoch eine zusätzliche neuropsychologische Belastung. In keinem Artikel wurde jedoch eine formale neuropsychologische Bewertung verwendet: Die meisten waren medizinische Fallstudien oder basierten auf Selbstberichten. Es besteht daher Bedarf an weiterer neuropsychologischer Forschung, die sich auf kognitive und Verhaltensergebnisse konzentriert und standardisierte Werkzeuge und Kontrollgruppen verwendet, sofern dies möglich ist. Dies ist angesichts der gesellschaftlichen Normalisierung der Strangulation und der Zustimmung zu „rauem Sex“ als Rechtsverteidigung dringend erforderlich. Wir diskutieren auch breitere Implikationen: die Popularität des "Erstickungsspiels" bei Teenagern und Karotisverletzungen in gemischten Kampfkünsten.