Kehrt die Aktivierung des dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) wieder zum Ausgangswert zurück, wenn die sexuellen Reize aufhören? Die Rolle von DLPFC bei der visuellen sexuellen Stimulation (2007)

Neurosci Lett. 2007 Apr 6;416(1):55-60.

Leon-Carrion J1, Martín-Rodríguez JF, Damas-López J, Pourrezai K, Izzetoglu K, Barroso Y Martin JM, Dominguez-Morales MR.

Abstrakt

Eine grundlegende Frage in der menschlichen Sexualität betrifft das neuronale Substrat, das sexuell erregenden Darstellungen zugrunde liegt. Läsions- und Neuroimaging-Studien legen nahe, dass der dorsolaterale präfrontale Kortex (DLPFC) eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Verarbeitung visueller sexueller Stimulation spielt. Ziel dieser Studie zur funktionellen Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) war es, DLPFC-Strukturen zu untersuchen, die an der Verarbeitung erotischer und nicht sexueller Filme beteiligt sind. fNIRS wurde verwendet, um die Reaktion auf evozierte zerebrale Blutoxygenierung (CBO) bei 15 männlichen und 15 weiblichen Probanden abzubilden. Unsere Hypothese ist, dass ein sexueller Stimulus während der Periode der direkten Stimuluswahrnehmung ("Ein" -Periode) eine DLPFC-Aktivierung hervorrufen würde und dass diese Aktivierung nach Beendigung des Stimulus ("Aus" -Periode) fortgesetzt würde. Ein neues Paradigma wurde verwendet, um die relativen Konzentrationen an sauerstoffhaltigem Hämoglobin (OxyHb) in DLPFC zu messen, während die Probanden die beiden ausgewählten Stimuli (römische Orgie und ein nicht-sexueller Filmclip) und auch unmittelbar nach Beendigung des Stimulus betrachteten. Das Betrachten des nicht-sexuellen Stimulus erzeugte kein Überschwingen bei DLPFC, wohingegen die Exposition gegenüber dem erotischen Stimulus ein schnell ansteigendes Überschwingen erzeugte, das nach Beendigung des Stimulus noch deutlicher wurde. Wir berichten auch über geschlechtsspezifische Unterschiede im Zeitpunkt und der Intensität der DLPFC-Aktivierung als Reaktion auf einen sexuell eindeutigen visuellen Stimulus. Wir fanden Beweise dafür, dass Männer eine stärkere und schnellere sexuelle Erregung erfahren, wenn sie erotischen Reizen ausgesetzt sind als Frauen. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Selbstregulation der DLPFC-Aktivierung durch subjektive Erregung moduliert wird und dass die kognitive Bewertung des sexuellen Stimulus (Valenz) eine untergeordnete Rolle bei dieser Regulation spielt.

PMID: 17316990

DOI: 10.1016 / j.neulet.2007.01.058