Dynamik der männlichen sexuellen Erregung: verschiedene Komponenten der Gehirnaktivierung, die durch fMRI (2005) aufgedeckt werden

Neuroimage. 2005 Jul 15;26(4):1086-96.

Ferretti A, Caulo M, Del Gratta C, Di Matteo R, Merla A, Montorsi F, Pizzella V, Pompa P, Rigatti, Rossini PM, Salonie A, Tartaro A, Romani GL.

Quelle

Istituto di Tecnologie Avanzate Biomediche-Fondazione Universität G. D'Annunzio, Chieti, Italien; Dipartmento di Scienze Cliniche und Bioimmagini, Universität G. D'Annunzio, Chieti, Italien.

Abstrakt

Die peripheren Mechanismen der männlichen sexuellen Erregung sind bekannt. Kürzlich ermöglichten bildgebende Verfahren wie PET oder fMRT die Untersuchung der darunter liegenden zerebralen Mechanismen. Bei zehn gesunden Probanden haben wir gleichzeitig fMRT-Bilder der Gehirnaktivierung, die durch das Betrachten von erotischen Szenen hervorgerufen wurden, und den zeitlichen Verlauf der Peniskräuselung mittels einer speziell angefertigten MRI-kompatiblen pneumatischen Manschette aufgezeichnet. Wir haben die durch Videoclips ausgelöste Aktivierung mit einer langen Dauer verglichen, die zu sexueller Erregung und Erektion des Penis führte, und Aktivierung, ausgelöst durch kurz präsentierte Standbilder, die sexuelle Erregung ohne Erektion induzierten.

Dieser Vergleich und die Verwendung des Zeitverlaufs der Penisschwellung in Videoclips ermöglichten eine zeitaufgelöste Datenanalyse und korrelierten verschiedene Muster der Gehirnaktivierung mit verschiedenen Phasen der sexuellen Reaktion. Die Aktivierungskarten markierten einen komplexen neuralen Schaltkreis, der an der sexuellen Erregung beteiligt ist.

Von dieser Schaltung nur einige Bereiche (anteriores Cingulum, Insula, Amygdala, Hypothalamus und sekundäre somatosensorische Cortices) wurden spezifisch mit der Erektion des Penis korreliert. Schließlich zeigten diese Bereiche ausgeprägte dynamische Beziehungen zum zeitlichen Verlauf der sexuellen Reaktion. Diese Unterschiede können unterschiedlichen Rollen bei der Entwicklung und Beurteilung der sexuellen Reaktion entsprechen. Diese Ergebnisse beleuchten die Psychophysiologie der männlichen Sexualität und eröffnen neue Perspektiven für die Diagnose, Therapie und mögliche Rehabilitation sexueller Dysfunktion.