Emotionale Aufmerksamkeit für erotische Reize: Kognitive und Gehirnmechanismen (2016)

J Comp Neurol. 2016 Juni 1; 524 (8): 1668-75. doi: 10.1002 / cne.23859. Epub 2015 Aug 11.

Sennwald V1,2, Pool E1,2, Brosch T1,3, Delplanque S1,2, Bianchi-Demicheli F4, Sander D1,2.

Abstrakt

Seit langem wird vermutet, dass unter den emotionalen Reizen nur negative, bedrohliche Informationen frühe Aufmerksamkeitsverschiebungen modulieren. In den letzten Jahrzehnten hat jedoch die Forschung immer mehr zugenommen und gezeigt, dass die Aufmerksamkeit unwillkürlich auf positive Belohnungsreize wie Babys, Nahrung und erotische Informationen gerichtet ist. Da reproduktionsbezogene Stimuli einige der größten Auswirkungen auf die emotionale Aufmerksamkeit unter positiven Stimuli haben, untersucht die vorliegende Arbeit die neuere Literatur und schlägt vor, dass die kognitiven und zerebralen Mechanismen, die der unwillkürlichen Aufmerksamkeitsorientierung auf Bedrohungsinformationen zugrunde liegen, auch auf erotische Informationen ansprechen. Die jüngsten Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass beide Arten von Informationen aufgrund ihrer Relevanz für die Besorgnis unwillkürlich die Aufmerksamkeit lenken und dass die Amygdala eine wichtige Rolle beim Erkennen von besorgnisrelevanten Reizen spielt, wodurch die Wahrnehmungsverarbeitung verbessert und emotionale Aufmerksamkeitsprozesse beeinflusst wird.

SCHLÜSSELWÖRTER: Amygdala; erotische Informationen; Motivationsrelevanz; Belohnung; selektive Aufmerksamkeit

PMID: 26179894

DOI: 10.1002 / cne.23859