Merkmale und Risikofaktoren bei jugendlichen Sexualstraftätern (2020)

Psikothema. 2020 Aug;32(3):314-321. doi: 10.7334/psicothema2019.349.

Sandra Sirija  1 Enrique EcheburúaPedro J Amor

PMID: 32711665

DOI: 10.7334 / psicothema2019.349

Abstrakt

Hintergrund: Es wird geschätzt, dass jugendliche Sexualstraftaten etwa 7% der jährlichen Gesamtrate an Sexualstraftaten in Spanien ausmachen. Dennoch gibt es praktisch keine Forschung zu spanischen jugendlichen Sexualstraftätern (JSO). In diesem Artikel werden die Risikofaktoren für sexuelle Gewalt von Jugendlichen analysiert.

Anleitung: Die Teilnehmer waren 73 Jugendliche (M = 15.68 Jahre, SD = 1.12) im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die wegen sexueller Straftaten in verschiedenen spanischen Autonomen Regionen zu einer Haftstrafe verurteilt wurden. In dieser deskriptiven Studie wurden mehrere Methoden verwendet, um die Daten zu sammeln: Gerichtsakten, Selbstberichte sowie ein Interview mit dem JSO und den beteiligten Fachleuten.

Ergebnisse: Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Familienanamnese, bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und der Entwicklung einer „unzureichenden Sexualisierung“ (96% der Fälle) wurden analysiert. Diese letztere Variable war hauptsächlich auf einen frühen Beginn des Pornografiekonsums (70%), auf ein sexualisiertes familiäres Umfeld (26%) und auf sexuelle Viktimisierung während der Kindheit (22%) zurückzuführen.

Fazit: Diese Ergebnisse stimmen mit der internationalen Forschung zu jugendlichen Sexualstraftaten überein, sodass wir den Schluss ziehen können, dass der Prozess der Entwicklung der Sexualisierung ab dem Säuglingsalter im Hinblick auf sexuelle Gewalt eingehend untersucht werden sollte.