Kriminogene Faktoren im Zusammenhang mit jugendlichen Sexualstraftätern - eine qualitative interdisziplinäre Fallstudienbewertung (2018)

Jordaan, Jacques und Anni Hesselink.

Acta Criminologica: Südafrikanisches Journal für Kriminologie 31, nr. 1 (2018): 208-219.

Die Gründe für und der Beginn von sexuell beleidigendem Verhalten sind vielfältig und schwanken von sozialen (abweichenden Gleichaltrigen), umweltbedingten (gewalttätigen Nachbarschaftsgründen) bis zu persönlichen (psychologischen Ablösungsgründen) oder kriminogenen Faktoren. Es ist bekannt, dass kriminogene Faktoren die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Verstoßes gegen das Verhalten (Rückfall) und die künftige Gefährlichkeit bestimmen. Diese Faktoren können jedoch auch eine wirksame Behandlung lenken, da sie direkt mit den Ursachen des Verstoßes gegen das Verhalten zusammenhängen. Kriminogene Faktoren im Zusammenhang mit jugendlichen Sexualstraftätern können von zwischenmenschlichen Defiziten wie abweichenden sexuellen Interessen und Erregungsmustern über abweichende sexuelle Fantasien bis hin zu Sozialisationspraktiken und persönlichen Assoziationen reichen.

Ziel dieses Artikels ist es, die kriminogenen Faktoren (Ursachen) zu ermitteln, die mit den probenspezifischen jugendlichen Sexualstraftätern verbunden sind. Es wurde ein interdisziplinär-qualitativer Ansatz verfolgt, an dem elf jugendliche Sexualstraftäter beteiligt waren. Eine eingehende Fallstudienanalyse wurde verwendet, um die kriminogenen Faktoren zu bewerten, die bei den sexuellen Beleidigungen der Teilnehmer eine Rolle spielten. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Faktoren wie negativer Einfluss von Gleichaltrigen und Gruppenzwang, Pornografie, abweichende sexuelle Phantasien, Drogenmissbrauch, eigene Viktimisierung und unzureichende Elternschaft einen wesentlichen Einfluss auf das abweichende sexuelle Verhalten der Teilnehmer haben.