Sextingverhalten und Abhängigkeit von Cyberpornographie bei Jugendlichen: Die moderierende Rolle des Alkoholkonsums (2017)

Morelli, Mara, Dora Bianchi, Roberto Baiocco, Lina Pezzuti und Antonio Chirumbolo.

Sexualforschung und Sozialpolitik 14, nr. 2 (2017): 113-121.

Abstrakt

Sexting ist definiert als der Austausch von provokativen oder sexuell expliziten Inhalten über Smartphone, Internet oder soziale Netzwerke. Frühere Studien fanden einen Zusammenhang zwischen Cyberpornografie und Sexting. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Zusammenhänge zwischen Sexting, Cyberpornografie und Alkoholkonsum zu untersuchen. Frühere Erkenntnisse unterstrichen die hemmungslose Wirkung von Alkohol auf die sexuelle Reaktionsfähigkeit. Daher wurde die mögliche moderierende Rolle des Alkoholkonsums im Zusammenhang zwischen Cyberpornografiesucht und Sexting untersucht. Der Fragebogen zum Sexting-Verhalten, der Test zur Identifizierung von Alkoholkonsumstörungen und das Inventar zur Verwendung von Cyberpornografie wurden 610 Jugendlichen (63% Frauen; Durchschnittsalter = 16.8 Jahre) verabreicht. Jungen berichteten über signifikant mehr Sexting, Alkoholkonsum und Cyberpornografiesucht als Mädchen. Wie erwartet korrelierte Sexting stark mit Alkoholkonsum und Cyberpornografie. In Übereinstimmung mit diesen Erwartungen stellten wir fest, dass die Beziehung zwischen Cyberpornografie und Sexting durch unterschiedlichen Alkoholkonsum gemildert wurde. Bei denjenigen, die von einem geringen Alkoholkonsum berichteten, war der Zusammenhang zwischen Cyberpornografie und Sexting nicht signifikant. Im Gegenteil, bei denen, die von einem hohen Alkoholkonsum berichteten, war diese Beziehung stärker und signifikanter. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Alkoholzurückhaltung einen Schutzfaktor gegen Sexting darstellen könnte, selbst bei hoher Sucht nach Cyberpornografie.