Die Rolle von Konditionierung, Lernen und Dopamin im Sexualverhalten: eine narrative Übersicht über Tier- und Humanstudien (2013)

Neurosci Biobehav Rev. 2014 Jan; 38: 38-59. doi: 10.1016 / j.neubiorev.2013.10.014.

Brom M1, Beide S2, Laan E.3, Everaerd W4, Spinhoven P5.

Abstrakt

Viele Theorien des menschlichen Sexualverhaltens gehen davon aus, dass sexuelle Reize durch assoziative Lernprozesse erregende Eigenschaften erhalten. Es ist allgemein anerkannt, dass die klassische Konditionierung zur Ätiologie sowohl des normalen als auch des nicht-adaptiven menschlichen Verhaltens beiträgt. Trotz der hypothetischen Bedeutung grundlegender Lernprozesse im Sexualverhalten ist die Forschung zur klassischen Konditionierung der sexuellen Reaktion beim Menschen kaum erforscht. In der vorliegenden Arbeit werden Tierstudien und Studien am Menschen zur Rolle der Pavlovian Konditionierung bei sexuellen Reaktionen untersucht. Tierversuche zeigen robuste, direkte Auswirkungen von Konditionierungsprozessen auf die Partner- und Ortspräferenz. Im Gegensatz dazu ist die empirische Forschung mit Menschen in diesem Bereich begrenzt, und frühere Untersuchungen auf diesem Gebiet werden von methodologischen Verwirrungen geplagt. Obwohl die jüngsten experimentellen Demonstrationen menschlicher sexueller Konditionierung weder zahlreich noch robust sind, erwies sich die sexuelle Erregung sowohl bei Männern als auch bei Frauen als bedingt. Die vorliegende Arbeit dient dazu, die wichtigsten empirischen Befunde aufzuzeigen und die Einsicht zu gewinnen, wie Reize sexuell erregende Werte annehmen können. Hierbei werden auch verwandte neurobiologische Prozesse im Belohnungslernen diskutiert. Schließlich werden die Zusammenhänge zwischen Tier- und Menschenforschung bezüglich der Konditionierbarkeit sexueller Reaktionen diskutiert und Vorschläge für zukünftige Richtungen in der Humanforschung gegeben.

KEYWORDS:

Klassische Konditionierung; Incentive Salience; Belohnung; Sexuelle Erregung; Sexuelle Motivation