Präklinische Daten, die die Signalweiterleitung von Corticotropin-freisetzendem Faktor bei Ethanolkonsum und Neuroadaptation (2015) belegen

Gene Gehirn Behav. 2015 Jan;14(1):98-135. doi: 10.1111/gbb.12189.

Phillips TJ1, Reed C, Pastor R.

Abstrakt

Die Ergebnisse vieler Studien belegen den Einfluss des Corticotropin-Releasing-Factor-Systems (CRF) auf den Ethanolverbrauch (EtOH) und auf EtOH-induzierte Neuroadaptationen, die für den Suchtprozess kritisch sind. In dieser Übersicht werden die präklinischen Daten in diesem Bereich zusammengefasst, nachdem zunächst ein Überblick über die Komponenten des CRF-Systems gegeben wurde. Dieses komplexe System umfasst hypothalamische und extrahypothalamische Mechanismen, die eine zentrale Rolle bei den zentralen und peripheren Folgen von Stressoren spielen, einschließlich EtOH und anderen Missbrauchsdrogen. Darüber hinaus bilden mehrere endogene Liganden und Targets dieses System und zeigen Unterschiede in ihrer Beteiligung am EtOH-Alkoholkonsum und in den Auswirkungen einer chronischen oder wiederholten EtOH-Behandlung. Im Allgemeinen zeichnen genetische und pharmakologische Ansätze ein konsistentes Bild der Bedeutung der CRF-Signalgebung über CRF-Rezeptoren des Typs 1 (CRF1) in EtOH-induzierten Neuroadaptationen, die zu einer erhöhten Aufnahme führen, die Alkoholsuche während der Abstinenz fördern und die EtOH-Empfindlichkeit beeinflussen. Darüber hinaus haben genetische Befunde bei Nagetieren, nichtmenschlichen Primaten und Menschen Hinweise auf Assoziationen genetischer Polymorphismen in CRF-verwandten Genen mit EtOH-Alkoholkonsum geliefert, obwohl zusätzliche Daten erforderlich sind. Diese Ergebnisse legen nahe, dass CRF1-Antagonisten ein Potenzial als Pharmakotherapeutika für Alkoholkonsumstörungen haben. Angesichts der breiten und wichtigen Rolle dieser Rezeptoren bei der Anpassung an Umwelteinflüsse und andere Herausforderungen können jedoch vollständige antagonistische Wirkungen zu tiefgreifend sein und Behandlungen mit modulatorischen Wirkungen sollten in Betracht gezogen werden.

KEYWORDS:

Alkohol; HPA-Achse; Alkoholkonsumstörung; Ethanol trinken; Ethanol sucht; genetisches Tiermodell; schlagen; Pharmakologie; Pharmakotherapie; Sensibilisierung; Stress; Urocortin